Die Ängste moderner Kapitalisten
von Bill Bonner
Die normalen Auf und Abs einer gesunden Volkswirtschaft machen Kapitalisten fürchterlich Angst. Sobald ihr Geschäft Probleme bekommt, heulen sie und wollen Subventionen. Wenn ihre Investments den Bach runtergehen, heulen sie und wollen Zentralplanung und bailouts". Denen fehlen nicht die Gehirne; ihnen fehlt Mut. Mit anderen Worten: Das sind keine Dummköpfe. Das sind Feiglinge.
Aber ihre Philosophen und Politiker sind die Verzagtesten von allen. Deren verzweifelte Reaktion auf die Mini-Rezession von 2001 führte zur Spekulationsblase der Jahre 2005-2007. Voller Panik haben sie die Finanzen der US-Regierung völlig auf den Kopf gestellt, von einem Überschuss zu einem gewaltigen Defizit; die USA erhöhten ihre Staatsverschuldung in nur 48 Monaten um 2 Billionen Dollar.
Währenddessen fielen die Zinsen unter die Inflationsrate - und da sind sie seitdem geblieben. Dann, als die Spekulationsblase 2007-2009 platzte, zeigten sie kein Interesse daran, zu entdecken, was wirklich vor sich ging und warum. Stattdessen waren sie blind vor Angst.
Und jetzt haben wir den Salat. Da sie nichts gelernt haben, sind die Volkswirte der herrschenden Schule alle dafür, zu "handeln". So schlägt zum Beispiel Paul Krugman in seinem Rat an die Fed eine Vielzahl von Experimenten vor. Niemand weiß, wie gut jede einzelne dieser Aktionen wirken wird", räumt er ein. Aber die Fed sollte alles tun, was sie kann."
Warum? Sein englischer Kollege Martin Wolf antwortet. Weil "...die entwickelten Volkswirtschaften weiterhin an einer Knappheit der Nachfrage leiden...das ist eine Bedrohung für die Überlebensfähigkeit der Eurozone und sogar der offenen Weltwirtschaft."
Dieser Terror du jour ist bemerkenswert. Wolf und Krugman glauben, dass es ein Ungleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage gibt. Sie fürchten, der Kapitalismus könne nicht mit einer seiner einfachsten Herausforderungen umgehen.
Krugman: Es bleibt der Fakt, dass unser aktuelles Problem im Endeffekt ein Problem überschüssiger Ersparnisse weltweit ist, die nach Plätzen suchen, wo sie hin können." Da auf jede offene Stelle in den USA fünf Arbeitslose kommen, gibt es wahrscheinlich auch ein Überangebot an Arbeit. Selbst ein normal intelligenter Mensch wie Nouriel Roubini sagt, dass wir eine Welt von überschüssigem Angebot" haben.
Können Sie das glauben? Diese Leute fürchten, dass die Märkte nicht mehr Käufer und Verkäufer zusammenführen können. Sie könnten genauso gut fürchten, dass Maden kein totes Fleisch mehr finden werden. Karl Marx warnte schon vor derselben Sache. Angetrieben von der Suche nach Gewinn, werden es Unternehmer immer übertreiben, sagte er. Dann kommt eine Korrektur, bei der Überkapazitäten eliminiert werden. Die Korrektur wird Leute ihre Arbeitsplätze verlieren lassen, so Marx weiter. Diese entlassenen Arbeiter werden dann weniger einkaufen, was eine Depression versursacht.
Oh ihr mit so wenig Zuversicht!
Es wird immer einen Käufer für jeden Käufer geben - es ist nur eine Frage des Preises. Seit Tausenden von Jahren haben Angebot und Nachfrage immer zusammengefunden.
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Quelle: » http://www.investor-verlag.de