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Partystimmung

von Mr N. N.

Die deutsche Wirtschaft ist wieder in Partylaune", sagte Ifo-Chef Hans-Werner Sinn anlässlich der Vorstellung des Juli-Geschäftsklimas. Der ifo-Geschäftsklimaindex für Deutschlands gewerbliche Wirtschaft sei im Juli so stark wie noch nie seit der Wiedervereinigung gestiegen.

Besserung auf breiter Front

Die befragten Unternehmen berichten von einer erheblich besseren Geschäftslage als im Juno 2010. Ebenso werde die Geschäftsentwicklung für die kommenden sechs Monate deutlich optimistischer eingeschätzt. Vor allem im verarbeitenden Gewerbe habe sich das Geschäftsklima deutlich aufgehellt.

Verbessertes Konsumklima

Gestern berichtete ferner die Nürnberger GfK von einem Sommerhoch beim Konsumklima in Deutschland". Das gute Abschneiden der deutschen Fußballer bei der Weltmeisterschaft, das hochsommerliche Wetter sowie die positiven Meldungen vom Arbeitsmarkt stimmen die deutschen Verbraucher positiv. Sowohl Konjunkturerwartung als auch die Einkommenserwartungen steigen im Juli deutlich. Einziger kleiner Wermutstropfen seien die leichten Einbußen bei der Anschaffungsneigung.
Ja, liebe Leserin, lieber Leser, auch beim Titelblatt des Nachrichtenmagazins Focus" geht es um den gegenwärtigen Aufschwung. Immerhin weisen die Focus-Redakteure (auf Seite 102 der aktuellen Ausgabe) auf die Risiken für die aktuelle Konjunkturerholung hin.

Kein selbst tragender Aufschwung"

Interessant auch, dass selbst der deutsche Export-Chef, Anton Börner (Präsident des BGA), gestern in der Bild"-Zeitung etwas Wasser in den Aufschwung-Wein goss. Der Verbandschef (der BGA steht nach eigenen Angaben für 1,2 Millionen Beschäftigte in Deutschland in Unternehmen, die einen Jahresumsatz von 1,3 Billionen Euro erwirtschaften) spricht zwar davon, dass die Wirtschaft derzeit auf Hochtouren laufen würde. Es sei aber noch kein selbst tragender Aufschwung, der sich im Jahr 2011 fortsetzen werde.

Vielfältige Gefahren für die Konjunktur

Denn die Risiken für den Aufschwung seien vielfältig. Fakt sei eben, dass die staatlichen Konjunkturprogramme auslaufen würden. Hinzu komme auch, dass die Staatsschuldenkrisen überhaupt noch nicht gelöst seien. Interessant ist, dass Herr Börner klipp und klar auch die Schuldenkrise Deutschlands benennt. Weiter verweist er darauf, dass im Fall Griechenlands bis dato nur etwas Zeit erkauft worden sei.
Zudem werde es aufgrund der starken Volatiltiäten am Devisenmarkt für die Unternehmen immer schwerer, die Wechselkursrisiken abzusichern. Der niedrigere Euro-Kurs sei keine Garantie für einen dauerhaften Exportaufschwung. Im Gegenteil. Zwar werde dadurch der Export in die Nicht-Euro-Zone erleichtert, andererseits werde es dadurch teurer, die dringend benötigten Rohwaren zu beschaffen. Außerdem werde es immer schwieriger, diese überhaupt zu beschaffen.
Ja, am Ende des Tages ist es sehr wohl sehr gut möglich, dass im Zuge dieser aktuellen Party-Stimmung auch noch den Bullen an den Aktienmärkten ein sommerliches Kursfeuerwerk mit neuen Jahreshochs vergönnt sein mag. Vielleicht, vielleicht geht die Party beim deutschen Leitindex ja bis in den Bereich um 6500 Punkte, ehe im Herbst dann wieder die Bären das Ruder übernehmen werden...

Dieser Bericht wurde nicht geprüft. Für Richtigkeit der Angaben übernimmt Silbernews.at keine Haftung.
Quelle: » http://www.investor-verlag.de