Inflation im Anmarsch - Lassen Sie sich nicht in Panik versetzen!
von Sven Weisenhaus
Die als Chinas Zentralbank fungierende People's Bank of China hat gestern angekündigt, vom 9. Februar an den Leitzins für einjährige Einlagen und für einjährige Darlehen um 0,25 Prozentpunkte zu erhöhen. Es ist zwar das erste Mal im Jahr 2011, aber die zweite Leitzinserhöhung innerhalb von etwas mehr als einem Monat. Für Einlagen steigt der Leitzins auf 3%, für Ausleihungen auf 6,06%.
China will Überhitzung und Inflation verhindern
Mit der neuerlichen Anhebung will China eine drohende Überhitzung der Wirtschaft verhindern und die steigende Inflation bekämpfen, denn seit dem Jahreswechsel beschleunigt sich der Preisanstieg. Im vergangenen Jahr wuchs die Wirtschaftsleistung um 10,3%. Im laufenden Jahr wird sich das Wachstum voraussichtlich auf rund 9% abschwächen. Und eine leichte Abschwächung des hohen Wachstumstempos durch Zinserhöhungen wäre vor dem Hintergrund der steigenden Inflation durchaus zu begrüßen.
So ein komfortables Szenario würden sich Europa und insbesondere die USA wünschen!
EZB Inflation verhindern
Von der EZB ist unterdessen zu hören, dass vor dem Hintergrund der steigenden Inflation Zinserhöhungen bis spätestens Ende diesen Jahres erfolgen könnten. So äußerte sich zumindest der Spanier Jose Manuel Gonzalez-Paramo (EZB-Direktoriumsmitglied). Natürlich bekräftigte er die Aussage, dass dabei die Preisentwicklung genau beobachtet wird. Die EZB gehe derzeit noch davon aus, dass die zur Zeit hohe Inflation in der Eurozone nur von kurzer Dauer sei.
Das Luxemburger Ratsmitglied Yves Mersch betonte, dass insbesondere wenn nun auch die Löhne steigen (Zweitrundeneffekte), würden die Zinsen rasch nachziehen.
"Zweitrundeneffekte" befürchtet
Bei "Zweitrundeneffekten" handelt es sich um die sogenannte Lohn-Preis-Spirale. Diese entsteht, wenn Unternehmen steigende Kosten etwa für Rohstoffe an ihre Kunden wiedergeben. Diese wiederum verlangen als Arbeitnehmer dann mehr Lohn, was wiederum die Kosten für die Unternehmen weiter in die Höhe treibt.
Lassen Sie sich nicht in Panik versetzen!
Ich hatte mehrfach davor gewarnt, zu früh auf die Marktschreier zu hören, die vor einer neuen Hyperinflation warnen. Lassen Sie sich dadurch nicht in Panik versetzen. Es ist deutlich zu erkennen, dass inflationäre Tendenzen inzwischen vorhanden sind, doch ebenso, dass die EZB hier sehr wachsam damit umgeht.
Wette auf Zinserhöhung
Am Kapitalmarkt wetten Anleger derzeit bereits darauf, dass die EZB im vierten Quartal die Zinsen erhöhen wird. Der Euro dürfte davon weiterhin profitieren, da die EZB in jedem Fall vor der FED liegen dürfte, die ihrerseits noch mit dem schwachen Arbeitsmarkt in den USA zu kämpfen hat.
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