Noch keine großen Probleme für die US-Regierung
Dienstag, 17. Januar 2012, 13:20
von Bill Bonner
Glücklicherweise für die US-Regierung hat sie kein Problem, sich neues Geld zu besorgen. Bloomberg berichtet, dass es viele Leute gibt, welche der US-Regierung mehr Geld geben möchten:
Zuletzt gab es bei einer Auktion von 3jährigen "Notes" im Volumen von 32 Mrd. Dollar eine Rekordnachfrage, da es Sorgen gibt, dass eine Lösung der europäischen Schuldenkrise in weiter Ferne lieg, was die Investoren in die Sicherheit der US-Staatsanleihen trieb.
Die Auktion wies ein "Gebot-zu-Angebot-Verhältnis" von 3,73 vor, was der höchste Wert seit 1993 war, als die Regierung mit der Veröffentlichung der Daten begann. Die Renditen blieben wenig verändert.
"Da ist immer noch eine große Risikoaversion im Markt", so Adrian Miller, Anleihen-Analyst bei Miller Tabak Roberts Securities LLC in New York. "Da sind noch genug Schlagzeilen-Risiken da draußen, die den Markt für US-Staatsanleihen relativ sicher halten sollten in dieser sehr engen Range."
Die Rendite der aktuellen 3jährigen "Notes" lag bei ungefähr 0,36%, laut Bloomberg Bond Trader Prices. Wie gefällt Ihnen das, liebe Leser? Leihen Sie dem größten Schuldner der Welt Geld...und dieser Schuldner hat keinen plausiblen Plan, diese Schulden jemals zurückzuzahlen...und erhalten Sie gerade einmal ein Drittel Prozent pro Jahr für drei Jahre. Ziemlich bald wird man wohl auch noch Geld zahlen müssen, um der Regierung Geld leihen zu dürfen.
Ist das merkwürdig?
Und nun zur "Krise des Kapitalismus"...1965 erhielten die US-Vorstandsvorsitzenden das 24fache des durchschnittlichen Gehalts eines Arbeiters. In den nächsten 25 Jahren stieg dieses Verhältnis auf das 70fache. Dann explodierte es im Jahr 2000 auf das 299fache, und auf das 325fache heute. Die Leute sehen sich diese Zahlen an mit demselben Blick, mit dem sie Syphilis anschauen. Hässlich, und das Zeichen einer inneren Sünde, glauben sie.
Aber dabei geht es nicht um das Herz des Kapitalismus. Denn die Höhe der Bezahlung von Managern ist kein lebenswichtiges Organ des Kapitalismus. Die lässt das System nicht funktionieren. Dies ist ein Kostenfaktor. Nur von Vorteil für ein sehr spezielles Segment der Arbeiterklasse - die Manager. Das sind die Insider, die Kontrolleure. Mehr wie Plantagen-Aufseher und Gefängniswächter als wie Kapitalisten. Deren Interessen sind sehr anders als die der Arbeiter und die der Aktionäre. Sie beuten die ersten aus und betrügen die Letzteren. Sie kürzen Kosten...liefern Gewinne...und zahlen sich einen großen Anteil davon an sich selber aus.
Laut John Kay, der auch für die Financial Times schreibt, öffnet sich eine Schere zwischen Kapitalisten und Managern, und dies wurde bereits in den 1930ern bemerkt. Die Kapitalisten haben immer noch das Kapital. Aber die Manager kontrollieren es.
Dieser Bericht wurde nicht geprüft. Für Richtigkeit der Angaben übernimmt Silbernews.at keine Haftung.
Quelle: » http://www.investor-verlag.de