Krisenvorsorge
Die kommende Krise zeitlich einzuordnen kann ebenso schwierig sein, wie Ihren zeitlichen Verlauf benennen zu wollen .Die Zeichen mehren sich allerdings ( Schuldenexplosion , Derivatebubble, Kriege ,Inflation usw.),so dass wir den kommenden Zusammenbruch mit der Vernichtung des Fiat-Moneysystems bereits riechen können. Die wichtigste Frage ist: Wie überstehen wir die bevorstehende Systemkrise so unbeschadet wie möglich!? Der Kauf von physischem Gold und Silber bzw. in Minenaktien ermöglichen vielleicht die Absicherung der eigenen Finanzen, beachten muss man aber, dass es noch weitere Absicherungsmöglichkeiten gibt, die das tägliche ( Über-) leben erleichtern können.
Ein Blick zurück in das von reichlich Krisen geplagte Deutschland zeigt wie wichtig es in der Zeit des 1. Weltkrieg bis zur jungen Bundesrepublik war einen hohen Selbstversorgungsgrad zu erreichen und zwar sowohl privat wie auch gesamtwirtschaftlich: In der Nahrungsmittelkrise des WK1 ,in der Hyperinflation der Weimarer Zeit, der 12jährigen Zeit des 1000 jährigen Reiches und auch nach dem Zusammenbruch 1945-1948 wo mit Lebensmitteln auf dem Schwarzmarkt alles eintauschbar war (Eier waren neben Zigaretten eine der wichtigsten Währung .Viele der 15 Millionen Heimatvertriebenen zogen nach Bayern, das, damals noch Agrarstaat , von der hohen Selbstversorgungsquote profitierte.
Auch aus den ausgebombten Städten ging es zum hamstern aufs Land .Alles wurde gegen Lebensmittel getauscht ( Antiquitäten ,Silberbesteck usw.).Einige Bauern verdienten sich in dieser Phase des Zusammenbruchs eine „goldene“ Nase. Bevor Sie jetzt auf den Gedanken kommen einfach etwas mehr Gold und Silber in kleiner Stückelung als Existenzsicherung für sich und Ihre Familie bereitzustellen , muss ich Sie gleich wieder desillussionieren .Bewahren Sie Ihre Edelmetalle lieber auf um nach einer möglichen Krise und einem möglichen Währungsschnitt ein Vermögen an Aktien , Immobilien, Wäldern usw. zu erwerben, rechnen Sie aber nicht damit überall Lebensmittel eintauschen zu können . Während die Vorratshaltung in den Städten die Null tangiert, die Supermärkte nur noch Waren für wenige Tage halten (auch hier gilt: just in time ), gibt es kaum noch Bauern die nicht selbst auf gekaufte Lebensmittel angewiesen sind.
Die Entwicklung zu Spezialbetrieben hat auch hier neue Abhängigkeiten gebracht (Energie ,Maschinen und vor allem immer höhere Kapitaldienste ).Der Kleinbauer ,der auf seinem gemischt wirtschaftenden Familienbetrieb lebt und seine Handarbeit gegenüber Technik und Chemikalien fördert gehört anscheinend immer mehr der Vergangenheit an. Auf dem Land wird also nicht viel zu holen sein ,obwohl es der Landbevölkerung noch besser ergehen sollte als den Städtern ,nicht nur wegen der homogenen Bevölkerungsstruktur sondern auch wegen einer größeren Vorratswirtschaft und der besseren Kenntnis über Nahrungserzeugung. Auch die Städte hatten früher einen höheren Selbstversorgungsgrad als heute . Denken Sie nur an die vielen ländlichen Nutzgärten (Schrebergärten) , wo nicht nur Obst und Gemüse erzeugt sondern auch Kleintiere (für Eier und Fleisch) gehalten wurden .Sie sind größtenteils verschwunden .Entstanden sind stattdessen städtische Ziergärten die kaum noch zur Versorgung beitragen.
Die Veränderungen seit dem letzten Krieg waren brachial und historisch einzigartig. Die Menschen wandelten sich von unabhängigen Individuen hin zu einer immer abhängigeren und unselbständigeren Generation . Nach 50 Jahren Preisdumping , scheint der Lebensmittelsektor vor einem gewaltigen Preisanstieg zu stehen. Die Erdölverknappung führt dazu , dass immer mehr Flächen für nachwachsende Rohstoffe benötigt werden, die neuen großen Wirtschaftsnationen wie beispielsweise China bauen Megastädte auf vormals fruchtbaren Boden , Steppenbildung durch klimatische Veränderungen usw. verknappen die Flächen für die Nahrungsproduktion. Die Bauern scheinen von dieser Entwicklung zwar zu profitieren ,Krisenstabilität ist aber nicht zu erkennen.