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27.06.2008 15:26

Inflationssicher anlegen?

Das Gespenst der Inflation geht um. Hohe Energie- und Nahrungsmittelkosten treiben auch hier zu Lande die Verbraucherpreise in lange nicht gekannte Höhen. Für Anleger scheint sich ein Anlagenotstand anzudeuten.

Nach einer ersten Schätzung des Statistischen Bundesamtes dürfte die Teuerungsrate in Deutschland im Juni bei 3,3 Prozent gelegen haben. Einzelne Bundesländer weisen Steigerungsraten zwischen 3,0 und 3,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr aus. Haupttreiber der Entwicklung war der Preis für Heizöl und Treibstoff. Ersterer legte binnen eines Jahres um mehr als zwei Drittel zu, bei Sprit mussten deutsche Verbraucher Aufschläge von rund 15 Prozent an den Zapfsäulen verdauen.
Inflationsstrudel voraus
Doch das dürfte noch nicht das Ende der Entwicklung sein. Wegen der um ein halbes Jahr verzögerten Preissteigerungen bei Gas und Fernwärme rechnen Analysten in den kommenden Monaten mit einem Ansteigen der Teuerung auf rund 3,5 Prozent. Zuletzt hatte 1993 die Teuerung in Deutschland ähnliche Ausmaße erreicht. Andere Länder der Eurozone sind übrigens bereits deutlich weiter in den Inflationsstrudel geraten: In Spanien lag die Teuerungsrate zuletzt bei 5,1 Prozent, in Belgien gar bei 5,8 Prozent.

Notenbanker in der Zwickmühle
Die Notenbanken der Eurozone (EZB) und der USA (Fed) stecken seit Monaten in einer Zwickmühle. Um die Inflation zu bekämpfen, müssten sie derzeit eigentlich kräftig an der Zinsschraube drehen. Die Kehrseite der Medaille könnte dabei allerdings sein, dass eine Verteuerung von Krediten für Unternehmen die Finanzierung erschwert und damit bald schon die ohnehin schwächelnde Konjunktur in den USA und in Euroland abwürgt. Angesichts der immer prekäreren Inflationstendenzen rechnen die Experten dennoch in den USA mit einem ersten Zinsschritt nach oben, selbst auf die Gefahr hin, dass die USA damit endgültig in eine Rezession schliddern.

Für Anleger tut sich zwar damit ein klarer Handlungsdruck auf, nämlich die bescheunigte Geldentwertung, aber keine klare Option für ihre künftige Geldanlage. Die Verzinsung auf Festgeld- oder Tagesgeldkonten wird von der Inflation ebenso aufgezehrt wie die kärgliche Verzinsung bei festverzinslichen Wertpapieren wie Anleihen.

Aktien mit Inflationsschutz und Restrisiko
Bei Aktien sprechen Experten gerne vom "eingebauten Inflationsschutz". Denn ihr Eigentum verbrieft ja einen Anteil an einem Unternehmen. Allgemeine Preissteigerungen schlagen sich auch in nominal steigenden Umsätzen und Gewinnen der Firmen nieder, die in einer Volkswirtschaft aktiv sind. Auch die Bewertung dieser Unternehmen an der Börse, sprich ihr Aktienkurs, wird dann entsprechend steigen.

Volkswirte wie Jörg Krämer von der Commerzbank mahnen allerdings, die Gefahren der Inflation für die Aktienmärkte nicht zu unterschätzen. Insbesondere die gefährliche Mischung aus steigenden Teuerungsraten und nachlassendem Wirtschaftswachstum könnten sich schnell in sinkenden Absatz- und Ertragschancen für Unternehmen niederschlagen – mit entsprechend einknickenden Aktienkursen als Folge.

"Linker" für den rechten Weg?
Für Anleger versprechen inflationsgeschützte Anleihen einen vermeintlichen Ausweg. Selbst die bundeseigene Finanzagentur gibt seit 2006 solche "inflation-linked" bonds oder "Linker" heraus. Deren Kupon oder auch Nennwert orientiert sich zwar an der allgemeinen Preissteigerung. Allerdings wurden zuletzt viele der Spezial-Anleihen durch die allgemeinen Kursrückgänge im Rentenmarkt ebenfalls in Mitleidenschaft gezogen. s(. unsere Übersicht: Der Inflation ein Schnippchen schlagen)

Als Alternativen bieten sich neuerdings auch Wetten auf Teuerung über Zertifikate an. Diese ermöglichen sogar – je nach Ausgestaltung – eine überproportionale Teilhabe an am Preisauftrieb.

Rohstoffe zur Beruhigung
Schließlich betrachten viele Vermögens-Verwalter oder Fondsmanager Investments in Rohstoffe wie Öl, Agrar-Rohstoffe als Inflationssichere Depotbeimischung. Ob in physischer Form oder als Fonds oder Zertifikat: Auch Gold hat nach wie vor seinen Stellenwert als Inflationsschutz. Wenn die Wirtschaft in eine Stagflation abgleitet, schlägt zumeist die Stunde des Edelmetalls als Ersatzwährung.

Quelle: boerse.ard.de