Sie wird kommen
Sie wird kommen, liebe Leser. Daran besteht überhaupt kein Zweifel. Nur zwei Fragen sind noch offen: Wann? Und wie viel?
Ich spreche über die Inflation.
Zuerst ein Wort der Warnung. All das, was passieren MUSS, WIRD auch passieren. Aber es passiert nicht immer dann, wenn man meint es sei so weit und auch nicht so, wie man meint es müsste passieren. Ich haben schon zehn Jahre ehe es passierte vor dem Ende der Blasenzeit gewarnt. Jetzt warne ich davor, dass eine Inflation kommen wird. Die Leser dürfen daraus gerne ihre Schlüsse ziehen.
In einer Welt der Schulden und der Deflation", schreibt Crispin Odey in der Financial Times, ist die Inflation unsere Freundin."
Die Financial Times ist unter Politikern eine notwendige Lektüre. Sie lesen sie um zu erfahren, was in ihrem Bereich die neueste Mode ist. Innerhalb von wenigen Tagen tragen sie dann selbst den neusten Stil der Saison.
Die Finanzbehörden der Welt sind verpflichtet, die Integrität des Finanzsystems sicherzustellen... und das heißt, dass sie den Wert der Währung halten müssen. Diejenigen, die in den Siebzigern dabei waren, kennen den Schrecken der Inflation. Sie haben das Gefühl, dass sie sie bekämpfen müssen... sich vor ihr schützen... und ein Auge darauf haben müssen. Doch vor ihnen liegt die schlimmste Finanzkrise seit der Weltwirtschaftskrise.
Bloomberg berichtet, dass 236.000 Häuser im Jahr 2008 zwangsversteigert wurden. In Kalifornien sind die Hauspreise gegenüber dem Gipfel bereits um 42% gefallen... und sie fallen auch weiterhin.
Und erst gestern hat Boeing die erste Bestellung für 787 Dreamliner verloren... und angekündigt, dass man 10.000 Arbeiter wird entlassen müssen. Starbucks sagt, man wolle sich von 6.700 Angestellten trennen. Und die internationale Gewerkschaftsorganisation in Genf schätzt, dass bis zu 50 Millionen Menschen weltweit ihre Stelle verlieren werden, wenn die Situation auch weiterhin derartig aus dem Ruder läuft."
Die Situation läuft weiterhin aus dem Ruder. Es darf kein Augenblick verloren werden", sagte Präsident Obama. Wir müssen die Sache in Ordnung bringen.
Aber wie?
Es gibt nur drei Möglichkeiten, schreibt Martin Wolf in der Financial Times. Liquidierung. Inflation oder Geldverschwendung auf Staatskosten.
Ich würde immer die erste Möglichkeit wählen. Lasst die Dinge einfach laufen, wie sie wollen... reinigt den Markt... und dann können wir weitermachen.
Es muss wahnsinnig sein, sich für diese Möglichkeit zu entscheiden", schreibt Wolf. Oooooh... nun, ich werde mich durch eine derartig Beschimpfung auf niedrigstem Niveau nicht provozieren lassen. Ich werde die Nase hoch tragen: Stock und Stein wird mir die Knochen brechen, aber Worte können mich nicht verletzen. Oder... warum eigentlich nicht!... Mr. Wolf ist ein Idiot!"
Er - und die meisten anderen verantwortungsbewussten" Kommentatoren - schätzen die dritte Lösung, mit Ausgaben im Sinne Keynes, Finanzspritzen, gewaltigen Projekten im Bereich der Infrastruktur, Geschenken, weiterer Regulierung, neuen Programmen... ein wenig von diesem... ein wenig von jenem... dazu Billionen öffentlicher Schulden und die Hoffnung, dass die Wirtschaft sich ihren Weg aus der Krise herauswächst". Während der Verwirrung der Krise kann man auch davon ausgehen, dass die Regierung Obama eine vollständige Überholung des Gesundheitssystems des Landes hineinschmuggeln wird... und vielleicht auch des Bildungssystems.
Bislang wird das Geldausgeben der Regierung von den Verantwortlichen bevorzugt. Es ist, als wäre ein Schnapslaster in einer schlechten Gegend umgekippt. Innerhalb von Minuten sind die Leute auf der Straße und sie schnappen sich jede unzerbrochene Flasche.
Bei Mr. Obamas Rettungsplan gibt es beispielsweise für fast jeden Freigetränke. Für die Financiers der Wall Street. Für die Banker. Die Hausbesitzer. Für die Bauunternehmer. Für die Stahlhersteller. Das Repräsentantenhaus - wo die Wächter über die Geldbörse des Landes sitzen - hat sich die Sache genau angesehen... und hat sechs Milliarden von 825 Milliarden rot markiert... und die Sache durchgehen lassen.
Aber nach und nach... Tag für Tag... fühlen sich die Politiker stärker zur zweiten Lösung hingezogen: Inflation. Das Geldausgeben reicht nicht aus. Kredite und Steuern allein werden es nicht schaffen. Ein Dollar, der geliehen oder besteuert wird, wandelt lediglich von der Person, die den Dollar verdient hat, in die Hände von jemandem, der ihn nicht verdient hat.
Was das System braucht, ist neues Geld. Mehr Geld. Geld, das nicht gestohlen oder von jemandem anders genommen ist. Die Wirtschaftswissenschaftler kommen immer mehr zu diesem Schluss.
© Bill Bonner
Dieser Bericht wurde nicht geprüft. Für Richtigkeit der Angaben übernimmt Silbernews.at keine Haftung.
Quelle: » Goldseiten.de / Auszug aus dem Newsletters "» Kapitalschutz Akte"