Anzeichen für Gleichlauf der Notenbanken
Mittwoch, 06. April 2011, 13:10
von Sven Weisenhaus
nach den Markt-Updates am Freitag und Montag und den darin enthaltenen charttechnischen Analysen möchte ich Ihnen heute wieder einige wichtige fundamentale Daten zur wirtschaftlichen Lage in Deutschland und den USA liefern.
Gute Arbeitsmarktdaten aus Deutschland und den USA
Im März zählte die Bundesagentur für Arbeit in Deutschland 3.210.000 Erwerbslose - gut 102.000 weniger als noch im Februar. Das Saisonbereinigungsverfahren errechnet für den März ein Minus von 55.000. Im Vergleich zum Vorjahr waren im März 350.000 weniger Arbeitslose registriert.
Die Arbeitslosenquote nahm um 0,3 Punkte auf 7,6 Prozent ab. Vor einem Jahr hatte sie noch bei 8,5 Prozent gelegen.
Nicht saisonbereinigt hat sich die Erwerbstätigkeit von Januar auf Februar leicht um 15.000 auf 40,29 Millionen erhöht. Gegenüber dem Vorjahr ist die Erwerbstätigkeit um 494.000 gestiegen
Auch in den USA gab es gute Zahlen zum Arbeitsmarkt. Gemäß dem ADP-Arbeitsmarktbericht wurden in der Privatwirtschaft 201.000 Arbeitsstellen geschaffen .
Die offizielle Zahl der neu geschaffenen Stellen außerhalb der Landwirtschaft ist nach Angaben des US-Arbeitsministeriums im März um 216.000 gestiegen. Analysten hatten mit einem Zuwachs von 190.000 Beschäftigten gerechnet. Die Arbeitslosenquote in den USA sank auf 8,8 von zuvor 8,9 Prozent.
US-Immobilienmarkt als verbliebenes Sorgenkind
Die Erholung am US-Arbeitsmarkt kann inzwischen durchaus als stabil bezeichnet werden. Nun ist nur noch der Immobilienmarkt das Sorgenkind.
Und hier fallen inzwischen wieder die Preise. So gab der S&P-Case-Shiller-Hauspreisindex, der die 20 wichtigsten Metropolregionen der USA umfasst, im Januar um 3,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr nach. Hatte er sich seit Ende 2009 vorsichtig erholt, fallen die Preise nun bereits seit sieben Monaten wieder und liegen mittlerweile auf dem Tiefstand von vor zwei Jahren.
ISM-Index gibt nur leicht ab
Der ISM-Index des verarbeitenden Gewerbes ist im März von 61,4 Punkten auf 61,2 Punkte gefallen. Analysten hatten allerdings mit einem noch stärkeren Rückgang auf 61,0 Punkte gerechnet.
Gleichlauf der Notenbanken nun denkbar
Da aber fast alle übrigen Wirtschaftsdaten in den USA in den letzten Wochen durchweg als positiv bezeichnet werden konnten, wäre ein Gleichlauf der Notenbanken EZB und Fed inzwischen denkbar, denn auch in den USA wird die Inflation inzwischen genauer beäugt, wobei die EZB jedoch die Vorreiter-Rolle übernehmen dürfte.
Zinserhöhung der EZB bereits am Donnerstag erwartet...
Für die EZB-Zinssitzung am nächsten Donnerstag rechnen Experten bereits fest mit einer Anhebung um einen viertel Prozentpunkt auf 1,25 Prozent. Der Grund: Die Verbraucherpreise in den 17 Euro-Ländern waren im März um durchschnittlich 2,6 Prozent zum Vorjahresmonat gestiegen und damit der Stabilitätsmarke der EZB von knapp zwei Prozent weit enteilt. Schnelle weitere Erhöhungen sind wegen der Schuldenkrise aber nicht zu erwarten.
... im Herbst dürfte dann die Fed folgen
Mitte 2011 läuft auch das 600-Milliarden-Dollar-Programm der USA aus. Danach wären Zinserhöhungen auch der Fed denkbar, die dann die ursprüngliche Differenz zum EZB-Leitzins wiederherstellen würde. Dies könnte sich auch wieder etwas dämpfend auf den Euro auswirken.
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Quelle: » http://www.investor-verlag.de